Brazilian Jiu-Jitsu, kurz BJJ, ist eine moderne Form des Kampfsports, die ihren Ursprung im japanischen Jiu-Jitsu und Judo hat.
Sie entstand Anfang des 20. Jahrhunderts, als der japanische Judoka Mitsuyo Maeda nach Brasilien kam und dort die Familie Gracie unterrichtete.
Aus den Techniken des Judo entwickelten die Gracies einen eigenen Stil, der stark auf Bodenkampf und Hebeltechniken ausgerichtet war.
Der Fokus des BJJ liegt darauf, den Gegner durch Technik, Hebel und Würgegriffe zu kontrollieren und zur Aufgabe zu zwingen.
Im Stand ähnelt es Judo durch Würfe und Übergänge, doch die wahre Stärke zeigt sich am Boden.
Dabei setzt BJJ nicht auf Konzepte wie innere Energie, spirituelle Einstellungen oder philosophische Rituale. Es
unterschiedet sich damit deutlich von Aikido oder den traditionellen Samurai-Künsten.
Heute ist Brazilian Jiu-Jitsu ein eigenständiger Sport mit Gi- (Kimono) und No-Gi- (ohne Gi) Wettkampfformen.
In Deutschland fand BJJ ab den 1990er-Jahren zunehmend Anhänger. Im Saarland etablierte es sich durch spezialisierte
Kampfsportschulen und Vereine, die es neben Judo, Ringen oder
Karate anboten. Heute gehört es zum Programm weniger Kampfsportzentren in
Saarbrücken und war auch Angebot beim Unisport.
Im Sportprogramm der Universität des Saarlandes gab es ein Angebot. Wir schauen im neuen Programm entsprechend wie es weitergeht. Im Angebot der Volkshochschule (VHS) Saarbrücken taucht BJJ nicht auf. Doch im Saarland findest du einige Kampfsportvereine. Direkt in Saarbrücken bietet Casa De Luta BJJ-Training mit familiärer Atmosphäre. Ebenfalls aktiv im BJJ-Bereich ist der Saarländische Ju-Jutsu Verband e. V., der Kurse und Schulungen anbietet. Auch das RFS PRO Center in Saarbrücken ist eine feste Adresse für BJJ. BJJ teilt mit Ringen viele Grundlagen und Konzepte des Bodenkampfes.
Im Brazilian Jiu-Jitsu steht Technik vor roher Kraft. Trainiert wird nach klaren Regeln, wobei Sicherheit und gegenseitiger Respekt an erster Stelle stehen. Disziplin, Körperbeherrschung und der bewusste Umgang mit der eigenen Energie sind feste Bestandteile des Trainings. Das Ziel ist es, den Partner durch Kontrolle am Boden in eine dominierte Position zu bringen und ihn schließlich mit Hebeln oder Würgegriffen zur Aufgabe zu bringen. Statt mit Schlägen oder Tritten zu arbeiten, nutzt man beim BJJ Hebeltechniken, Würfe, Haltegriffe und Übergänge von einer Position in die nächste. Geübt werden eine Vielzahl von Positionen wie Guard, Half Guard, Side Control, Mount oder Back Control – jeweils verbunden mit passenden Angriffen und Befreiungen. Die Vielfalt ist enorm. So gibt es u.a.: Armbars, Kimura, Americana, Triangles und Rear Naked Chokes. Schläge oder Tritte sind nicht erlaubt und werden nicht trainiert. Auch die Verteidigung dagegen wird nicht trainiert. Dafür wird intensiv geübt, wie man Druck kontrolliert, sich aus einer schlechten Position befreit und den Gegner durch geschickte Technik neutralisiert. Im Brazilian Jiu-Jitsu gibt es – wie in anderen Kampfsportarten – Gewichtsklassen, damit faire Wettkämpfe stattfinden können. Es bedeutet, dass bei ähnlich ausgebildeten Gegnern ein Gewichtsunterschied ein klarer Nachteil ist, da Masse und Kraft beim Bodenkampf eine wichtige Rolle spielen.